Geschichte
1. Entstehung
Durch ein „Buschtelefon“ traf sich am 4.4.2007 eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von 9 fasnachtsbegeisterten Personen im Restaurant Sennhütte. Einige kannten sich und andere wiederum waren sich gänzlich fremd.
Thema des Abends war, die einst so gute Walder Dorffasnacht serbelte in vollem Tempo ihrem Untergang entgegen. Eine Fasnacht, in der die Maskenbewertung und -prämierung nur noch im Schwert-Saal stattfand, Beizen die nicht mehr am Gemeinschaftseintritt mitmachten, abwandernde „Bögen“, schlechtes Klima zwischen den „Beizern“ und der damaligen Narrenzunft und einem Umzug, der langsam seinem Ende entgegen schliderte, usw…….
Dies (so war sich der „wilde Haufen“ einig) wollten sie nicht zulassen. Unter dem Namen IG Walder Fasnacht traten sie in der Folge auf.
2. Gründungsmitglieder
René (Nögge) Brunner, René Schläpfer, Ruedi Hubschmied, Werner (Wängg) Schaufelberger,
Fritz Nüssle, Beat (Nuts) Nussbaumer, Kari Bosshard, Stef Mächler und Köbi Wenger
3. 1. Gespräche mit der Narrenzunft
Der Gruppe war klar, dass vorerst alles daran gesetzt werden musste, die bevorstehende Fasnacht zu unterstützen und wo möglich, wieder „aufzupimpen“.
Im Juni 2007 folgten 1. Gespräche mit der damaligen Narrenzunft, in denen die „IG Walder Fasnacht“ ihre Hilfe in Form von Manpower und der Übernahme von einzelnen Ressorts anbot.
Die Narrenzunft sah überhaupt keinen Handlungsbedarf. Sie war der Meinung, dass die Fasnacht nicht in einem solch schlechten Zustand sei, wie die IG es ihr zu erklären versuchte.
4. Entstehung des Namens
Schon nach einigen Treffen wurde der Gruppe klar, dass sie einen Namen benötigte, um in der Öffentlichkeit aufzutreten. An der Chilbi 2007 stellte sich die IG Walder Fasnacht mit einem schmucken Stand der Walder Bevölkerung vor.
In diesem wurde eine Urne aufgestellt, in der die Besucher Namensvorschläge einwerfen konnten. Dem Gewinner winkten 2 Tickets für die nächste Narrenfahrt.
An einer außerordentlichen Sitzung wurde danach aus den zahlreichen Einsendungen der Name „Walder Fasnatiker“ als Sieger gekürt. Als dann noch der Vorschlag kam, das Datum des 1. Zusammentreffs in den Namen zu integrieren (4.4.2007), war allen klar, wir heissen von nun an „Walder Fasnatiker 44.07“.
5. Gespräche mit allen beteiligten
Um die Fasnacht wieder zu dem zu machen, was sie einmal war, luden die „Walder Fasnatiker 44.07“ Vertreter der Narrenzunft, der Gemeinde, der „Beizen“, des Gewerbes, der Notenwürger und der Pfarreifasnacht zu Gesprächen ein.
Während diesen Gesprächen wurde sehr schnell klar, dass zwischen der Zunft und den anderen Interessengruppen ein grosser Graben lag.
Als die Gespräche zu scheitern drohten, appellierten die Gemeindevertreter an die Vernunft der Parteien. Für das Dorf sei die Fasnacht ein zu wichtiger Anlass, der in der Vergangenheit Alt und Jung zu mobilisieren vermochte. Es wäre doch schade, wenn keine einvernehmliche Lösung gefunden werden könnte.
6. Einigung
Allen war klar, dass ihnen die Fasnacht zu wichtig war, um sie auf diese Weise zu beerdigen. Man einigte sich darauf, dass der kommende 11.11. und die Fasnacht unter der Leitung der Walder Narrenzunft organisiert und durch die „Walder Fasnatiker 44.07“, dem Gewerbeverein und den „Beizen“ unterstützt wird.
7. Der Bruch
Schon während der Organisation und der Durchführung des 11.11. wurde klar, dass zwischen den beiden Fasnachtsparteien zu grosse und unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten bestanden.
Diese „Ungereimtheit“ endeten schlussendlich darin, dass sich die verbliebenen 3 – 4 Narrenzünftler Ende Dezember 2007 aus der Organisation der kommenden Fasnacht zurückzogen.
8. 1. Fasnachts- Organisation 08. – 10.02.2008
Da stand die IG nun - zwei Monate vor der Fasnacht. Ohne einen blassen Schimmer, ohne einen bewährten Helferstamm, ohne Listen von Umzugsgruppen, ohne Erfahrung mit Bewilligungen, ohne Erfahrung im Organisieren eines solch grossen Anlasses und vor allem ohne finanzielle Mittel!
Ihnen wurde sofort klar, sie mussten „ad Seck“. Jedem IG-ler wurde kurzerhand ein Ressort zugeteilt, für das er nun verantwortlich war. Es folgten zwei sehr, sehr intensive und arbeitsreiche Monate, in denen die IG-ler nicht nur wenig Schlaf, sondern auch grossen Support und Sympathien der Walder Bevölkerung zu spüren bekamen.
Um das nötige Startkapital aufzubringen, steuerte jeder Fasnatiker Fr. 200.- bei und mit der Akquirierung von Gönner und Mitglieder kam schlussendlich doch noch ein kleiner „Batzen“ zusammen, um in die 1. Fasnacht zu organisieren.
Am Fasnachts- Freitag wurde mit einer Neuerung begonnen. Der Walder Narrenbaum wurde „ins Leben gerufen“. Er wurde als Festbaum für das 25-jährige Jubiläum der Walder Notenwürger aufgestellt und ist mittlerweile nicht mehr aus der Fasnacht wegzudenken. Im Schwertsaal wurde dann das Jubiläum der Walder Notenwürger noch gebührend gefeiert.
Am Fasnachts- Samstag wurde wieder mit einer alten Tradition, dem Sternmarsch der Guggen, begonnen. Dieser Sternmarsch hatte das Ziel, die Leute aus den Häusern zu locken und rein in die Fasnacht zu bringen. Mit der Scheidegg, dem Centro, dem Schwert und dem Ochsen konnten wieder „Beizen“ für die Fasnacht gewonnen werden, die die gute alte Dorffasnacht wieder aufleben liessen.
Am Fasnachts- Sonntag schenkte uns Petrus gutes Wetter. Der Umzugstross startete wie immer beim Hallenbad und nahm dieses Mal einen anderen Weg als üblich. Wir bogen in die Sanatoriumstrasse ein, um danach an der ref. Kirche vorbei, auf der Hauptstrasse entlang, in die Bahnhofstrasse einzubiegen. Das Ende des Umzuges war wie üblich am Ende der Bahnhofstrasse, wo für die Zuschauer und die Guggen (unsere nächste Neuerung) das Fasnatiker-Zelt aufwartete.
Ich möchte den Lesern dieses Berichtes nicht vorenthalten, dass die neue, von uns ins Leben gerufene Umzugsroute zu einem völligen Verkehrskollaps geführt hatte. Der Verkehr staute sich bis zum Dorfeingang und das Sani- Postauto steckte am Umzugsende fest, was zur Folge hatte, dass die Passagiere ihre Anschlüsse verpassten.
Für die Walder Fasnatiker 44.07 war die 1. Austragung der Walder Fasnacht ein voller Erfolg. Die grosse Unterstützung aus der Bevölkerung und die vielen Besucher an diesem Fasnachts Wochenende war genug Ansporn, weiter zu machen.
Der Schreibende, ehemals 6/11